Der Pate mit dem Bauchgefühl
Die Caritas sucht Ehrenamtliche mit Zeit für Familien
Bruchsal. (suma) Für den Familienpaten sind es nur wenige Stunden pro Woche - für die Familie selbst ist er ein großer Beistand. Es sind verschiedene Gründe, warum Menschen, die noch im Berufsleben stehen oder bereits ausgeschieden sind, Familienpatenschaften übernehmen. Der Caritasverband Bruchsal informiert am Dienstag, 19. Mai, 19 Uhr, in der Stadtbibliothek Waghäusel, über die ehrenamtliche Tätigkeit des Familienpaten. "Wir haben Anfragen von Familien aus Waghäusel, Philippsburg und Oberhausen-Rheinhausen und suchen nun Freiwillige, die bereit sind drei bis sechs Stunden pro Woche einem Kind dieser Familien zu widmen", erklärt Iris Elste, die das Projekt in Kooperation mit dem Landratsamt Karlsruhe bei der Caritas betreut. Bisher funktionieren ihre "eingefädelten" Patenschaften sehr gut. Das liegt wohl daran, dass sie von langer Hand vorbereitet sind. Zuerst besucht Iris Elste die Familien in ihrem Zuhause und macht sich ein Bild von der Situation. Meist wenden sich Mütter hilfesuchend an sie, die alleinerziehend sind, entweder durch Trennung oder weil der Mann beruflich kaum Zeit hat. Bevor sie Paten und Familie zusammenbringt, wird der Pate für seine Aufgabe geschult. Er erfährt etwas über klassische Familienkonstellationen, wie man mit den Beteiligten kommuniziert und wo die Grenze gezogen werden muss, für sich selbst und gegenüber anderen. Manchmal muss man sich auch seine eigene Familiensituation anschauen, aus der man stammt. Das wird spätestens bei der Supervision erwartet, die alle drei Monate angesetzt ist. Bei Bedarf bietet die Caritas auch einen Erste-Hilfe-Säuglingskurs an. Häufig haben die Paten aber mit älteren Kindern zu tun, mit denen sie kleinere Unternehmungen oder etwa Hausaufgaben machen. "Alle unsere Schulungen sollen den Paten Sicherheit geben. Wir wollen keine Sozialarbeiter heranziehen", betont Iris Elste. Ganz im Gegenteil. Die Familienpaten sollen mit Bauchgefühl und Intuition in die Familie gehen. Bei Problemen jeglicher Art ist Iris Elste Ansprechpartnerin für Paten und Familie. Die Paten sind über den Caritas Verband haftpflichtversichert. Außerdem werden Fahrtkosten und eventuell anfallende Ausgaben bei Ausflügen erstattet. Ein halbes Jahr sollte man sich allerdings auf eine Familienpatenschaft einlassen können. "Besser ist ein Jahr. Und was hat man davon? Iris Elste hat langjährige Paten gebeten ihr diese Frage zu beantworten: Es ist das Gefühl, anderen eine Freude zu machen und weil diese Menschen es genießen eine klar abgegrenzte Zeit mit Kindern zu verbringen. Eine Anmeldung zur Infoveranstaltung in der Stadtbibliothek Waghäusel, Gymnasiumstraße 1 ist erwünscht unter (07254) 2072207. Für Fragen rund um die Familienpatenschaften im nördlichen Landkreis Karlsruhe steht Iris Elste beim Caritasverband Bruchsal unter (07251) 800830 zur Verfügung.