Unter den derzeitigen Corona-Bedingungen leben viele alleinerziehende Frauen durch Kurzarbeit, Kündigung, den Wegfall eines Minijobs oder als ALG II-Bezieherinnen in prekären finanziellen Situationen. Eine schnelle, unbürokratische finanzielle Hilfe dort, wo es gerade nötig ist, kann in solchen Fällen eine Erleichterung bringen.
Bei der Unterzeichnung der Projektvereinbarung: v.l.n.r. Sabina Stemann-Fuchs, Sabine Hasbargen, Ulrike Fettig-DurstCVB
Dieser Gedanke trieb die Frauen des Bruchsaler Zonta Clubs bereits seit Beginn der Corona-Krise um und die Idee, einen Fonds zur Unterstützung von alleinerziehenden Frauen ohne Partner aus dem Einzugsgebiet Bruchsal und nördl. Landkreis zu gründen, reifte genauso schnell wie sie umgesetzt wurde. "Wir sind Ende April in die Planung gegangen, haben die Idee schnell entwickelt, sie im Mai durch die Mitgliederversammlung bekommen und können den Alleinerziehenden-Fonds nun zum 1. Juni an den Start bringen", freut sich Sabine Hasbargen, Präsidentin des Zonta Clubs.
Kooperierende Projektpartner des Zonta Fördervereins ist das Diakonische Werk in Bruchsal, welches den Fonds verwaltet, sowie der Caritasverband Bruchsal e.V., der ebenfalls auf den Hilfsfonds zugreifen kann. Beide Träger sehen in ihren Beratungsstellen und -angeboten einen hohen Unterstützungsbedarf für alleinerziehende Klientinnen und freuen sich über die auf drei Jahre angelegte Kooperation.
Der Fonds startet zunächst mit einer Summe von 3000 Euro und wird je nach Bedarf und finanziellen Möglichkeiten von Zonta im Laufe der Kooperationsdauer weiter aufgefüllt. Das Diakonische Werk und der Caritasverband lassen die Fondsgelder den alleinerziehenden Klientinnen in einer finanziellen Notlage unbürokratisch zukommen.
Bis zu 200 Euro können so pro Alleinerziehender aus dem Fonds beantragt werden, die z.B. für notwendige Anschaffungen oder Reparaturen im Haushalt, für haushaltsentlastende Dienstleistungen, nicht institutionelle Betreuungsdienste für Notfälle oder zur Überbrückung finanzieller Engpässe genutzt werden können. Voraussetzung für die Beantragung der Mittel aus dem Fonds ist jedoch, dass die Alleinerziehenden mit mindestens einem Kind unter 18 Jahren im eigenen Haushalt zusammenleben, ALG II, Wohngeld, ein geringfügiges Einkommen, eine kleine Rente beziehen oder in einer für die Berater/-innen nachvollziehbaren, kurzfristigen finanziellen Notlage sind und alle staatlichen Hilfen wie Kinder,- Eltern-, Wohngeld, Kinderzuschlag oder Grundsicherungsleistungen bereits ausgeschöpft haben.
Ulrike Fettig-Durst, Dienststellenleiterin des Diakonischen Werkes in Bruchsal und Sabina Stemann-Fuchs, Vorstandsvorsitzende des Caritasverbandes Bruchsal, lobten die Zonta-Frauen für ihr Engagement sowie die hohe Professionalität bei der Umsetzung des Projektes. Alle Beteiligten gehen von einer guten Kooperation aus, wie sie sich bereits beim bestehenden Fonds für Altersarmut für Frauen unter Beweis stellt.