Neue Vorstandsvorsitzende bei Caritas Vertreterversammlung vorgestellt
Begrüßung im Gremium: Erstmalig konnte Caritasratsvorsitzender Bernhard Firnkes (4. von rechts) die neue Vorstandsvorsitzende des Caritasverbandes Bruchsal Sabina Stemann-Fuchs (vorne Mitte) bei der Caritas Vertreterversammlung begrüßen.Caritas Bruchsal
Bruchsal (cvr). Diakon Bernhard Wilhelm, als Vertreter der gastgebenden Seelsorgeeinheit St. Vinzenz, hob in seiner Begrüßung ebenfalls "die neue Chefin" hervor und schenkte ihr symbolisch ein Herz, damit sie weiterhin herzlich den Menschen begegnen könne.
Der Einstiegsimpuls von Bernd Gärtner machte Mut, einen zweiten Blick für Menschen zu haben und diese nicht gleich "abzustellen", wenn sie von den Erwartungen abweichen.
Bernhard Firnkes hob in seinem Bericht die Tätigkeiten des ehrenamtlichen Caritasrates im vergangenen Jahr hervor.
Gesellschaftlich sieht Bernhard Firnkes die Caritas als Gegenspieler zu Abgrenzung, Ausgrenzung und der schleichenden Verrohung. Nur eine klare Wertehaltung bringe die Gesellschaft weiter. "Mit Mut, Zuversicht und Gottvertrauen müssen wir Christen uns für die Schwachen einsetzen", so der Caritasratsvorsitzende.
Vorstand Arno Vogelbacher ließ die Verbandsaktivitäten detailliert Revue passieren, darunter wichtige Ereignisse wie der Eröffnung einer TagesOase in Östringen-Odenheim, den Baubeginn des neuen Seniorenzentrums in Philippsburg, Einrichtungs- und Verbandsjubiläen, den Hoffnungslauf, Ehrenamtstag und besondere Spenden, die der Verband erhielt.
Sabina Stemann-Fuchs ging in dem Entwicklungsbericht auf die Innovationskraft und Verantwortungsbereitschaft des Verbandes ein, die eine "Weiterentwicklung mit Augenmaß" ermögliche. Vorrangig seien die Umsetzung von gesellschaftlichen Herausforderungen und dem demographischen Wandel geschuldete Maßnahmen wie die Ausweitung der Seniorenangebote, Schaffung spezieller Wohnangebote für psychisch erkrankte Menschen und wohnungslose Frauen oder die Gewinnung von Ehrenamtlichen für die Tafeln und Schuldnerberatung.
Zudem sei die Vernetzung mit und Einbeziehung der Gemeinden und Seelsorgeeinheiten unabdingbar wenn es darum ginge, Menschen vor Ort zu befähigen. "Es ist wichtig von der Fürsorge hin zur Assistenz zu kommen", so Sabina Stemann-Fuchs.
Vorstand Arno Vogelbacher berichtet über die solide finanzielle Ausgangslage des Caritasverbandes - sie ist Voraussetzung für die großen Investitionen, so dass der Caritasverband dem kirchlichen Auftrag verstärkt nachkommen kann. "Gute Sozialarbeit und Pflege gepaart mit Wirtschaftlichkeit erlaubt uns eine gute Prognose abzugeben", betonte der Vorstand. Die Vertreter stimmten dem Jahresergebnis einstimmig zu und nahmen den Wirtschaftsplan 2017, mit einem Volumen von zirka 23 Millionen Euro, wohlwollend zur Kenntnis. Der Vorstand und der Caritasrat wurden einstimmig entlastet.
Schwerpunktthema des Abends war die Personalgewinnung und -entwicklung in der Pflege. Ausbildungskoordinatorin Carolin Hardock berichtete enthusiastisch über die insgesamt 35 Caritas Auszubildenden, darunter sechs Migranten. Auch skizzierte sie ihre umfangreichen Aktivitäten wie Ausbildungsmessen, Schulbesuche und Werbekampagnen. In Kürze würden auch nach deutschen Standards und in deutscher Sprache ausgebildete Pflegekräfte aus Albanien ihre Tätigkeit aufnehmen.
Bereichsleitung Tanja Brucker stellte das Projekt "CariFair" vor. Bei dem "Paderborner Modell" werden osteuropäische Haushalts- und Betreuungskräfte legal und sozialversicherungspflichtig an pflegebedürftige Menschen vermittelt, um sie zuhause zu betreuen. Die Sozialstation des Caritasverbandes übernimmt hierbei die Koordination zwischen den pflegebedürftigen Menschen und den Betreuungskräften und achtet auf die Qualität.
Mit Dank und der Bitte, die vielseitigen Informationen des Abends in die Pfarreien hineinzutragen beendete Bernhard Firnkes die Sitzung.