Die Leiterin der Tagesstätte Viola Hoffmann, Eva Zagermann, Bereichsleiterin der Caritas Gemeindepsychiatrie, die Vorstände des Caritasverbandes Bruchsal Arno Vogelbacher und Albert Wild, Sozialdezernent Peter Kappes und Pfarrer Dr. Benedikt Ritzler (v.l.) beim Anschnitt der “Tagesstätten-Torte” anlässlich der Einweihung im Pfarrhaus St. Peter.
Bruchsal. (suma) "Wir müssen oft neu anfangen, aber selten von vorne", zitierte Eva Zagermann, Bereichsleiterin der Caritas Gemeindepsychiatrie, den österreichischen Pädagogen und Schriftsteller Ernst Ferstl bei der Einweihung der neuen Räumlichkeiten der Tagesstätte für Menschen mit psychischer Erkrankung im Pfarrhaus St. Peter. "Das Haus in der Peter-und-Paul-Straße 49 ist ein Glücksfall für uns: es ist zentral gelegen, in der Nähe des Caritasverbandes, hat einen Garten und ist bezahlbar", wandte sich Eva Zagermann dankend an Pfarrer Dr. Benedikt Ritzler von der Seelsorgeeinheit St. Vinzenz, der die Räume im Anschluss segnete. In dem Haus sind nun die Tagesstätte "Der Treffpunkt", Mitarbeiter des Sozialpsychiatrischen Dienstes, die Betreuung jugendlicher Erwachsener des Josefshauses und eine Wohngemeinschaft im 1. Obergeschoss, untergekommen und damit alle Bereiche unter einem Dach vereint, so dass sie optimal vernetzt werden können. Dafür stehen den Mitarbeitern in der unteren Etage Räumlichkeiten zur Verfügung, das Dachgeschoss beherbergt Besprechungszimmer für den Gesamtverband und die IT-Abteilung. Die Besucher der Tagesstätte erhalten hier Beratung in freundlicher Atmosphäre und Angebote zur Beschäftigung, Strukturierung des Tages und zur Gestaltung der Freizeit. Der Vorstandsvorsitzende des Caritasverbandes Bruchsal, Albert Wild, lobte das gute Verhältnis zwischen Kirchengemeinde, Gemeinderat und dem Verband. Durch das Zusammenwirken aller Beteiligten und mit Hilfe zahlreicher Ehrenamtlicher sei es gelungen, das ehemalige Pfarrhaus in nur kurzer Zeit so umzugestalten, dass der Tagesstätte eine neue, schöne Heimat gegeben werden konnte. Möglichst schnell wollte man von der Durlacher Straße 8, wo die Räumlichkeiten immer beengter wurden, in das neue Gebäude umziehen, nachdem der Caritas Verband Bruchsal und die Kirchengemeinde St. Vinzenz sich geeinigt hatten. Caritasvorstand Arno Vogelbacher dankte dem Sozialdezernenten des Landkreises Karlsruhe, Peter Kappes, für die Unterstützung, die das Projekt erst ermöglicht hatte und dem Verband nun über Jahre hinweg Planungssicherheit gebe. Peter Kappes wies auf die steigende Zahl von Menschen mit psychischen Erkrankungen hin. Umso wichtiger seien die vielfältigen Unterstützungsangebote der Caritas für psychisch kranke und behinderte Menschen. Im Landkreis erhielten 700 Menschen aufgrund einer psychischen Erkrankung eine Eingliederungshilfe, weitere 1000 würden über den Sozialpsychiatrischen Dienst erreicht. Bei Menschen unter 40 Jahren und bei Älteren steige die Zahl der Erkrankungen stetig. Eine gesetzliche Regelung des Bundes hinsichtlich der Pflegebedürftigkeit psychisch Kranker sei da längst überfällig, so Kappes, der eine Lanze brach für eine im sozialen Umfeld verankerte Pflege, bei der sich Sozialpsychiatrische- und ambulante Pflegedienste, Kirchengemeinden, Vereine und Ehrenamtliche stärker vernetzten und es insbesondere älteren pflegebedürftigen Menschen ermöglichten, in ihrer gewohnten Umgebung zu bleiben. In diesem Sinne freue er sich über diesen neuen Standort ambulanter Hilfe und wünsche den hauptamtlichen Kräften und ehrenamtlichen Helfern der Tagesstätte einen gelungenen Beitrag zur Inklusion. Die feierliche Einweihung des Pfarrhauses schloss mit einem Umtrunk im Dachgeschoss des Hauses und wurde von Caritas-Mitarbeiterin Ludmilla Maul musikalisch umrahmt.